Studium an der Hochschule für Musik und Tanz Köln

Um einen der hochbegehrten Studienplätze für ein Musikstudium im Hauptfach klassische Gitarre zu erhalten, meldete sich Marius Danielo Militzer bei 4 Deutschen Hochschulen für das Ablegen einer Aufnahmeprüfung an.
Militzer bestand alle 4 Prüfungen jeweils mit der Bestnote 1,0 in der Instrumentalprüfung;
sowohl an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg bei Prof. Klaus Hempel,
als auch an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Martin Rennert,
als auch an der Hochschule für Künste Bremen bei Prof. Bernhard Hebb,
als auch an der Hochschule für Musik und Tanz Köln bei Prof Dieter Kreidler.
Seinen zuvor erdachten Plan folgend, entschied sich Marius Danielo Militzer für ein Studium mit Prof. Dieter Kreidler (Thorofon Records) an der Hochschule für Musik und Tanz Köln, der größten Musikhochschule Europas.
Militzer arbeitete mit Prof. Kreidler an einer ausführlichen Konzertrepertoireerweiterung mit Schwerpunkt Zeitgenössischer Kompositionen und Musik von Johann Sebastian Bach. Intensiv und detailgenau ergründeten die beiden die Inhalte der Werke und die Möglichkeiten authentischer und mitreißender Interpretationen.
Auch setzte sich Marius Militzer intensiv mit dem Lehrwerk von Prof. Kreidler (Schott Verlag) auseinander. Er lernte hierüber aus erster Hand.

Sein Konzertdebut an der Hochschule gab Militzer mit einer außergewöhnlich ausgereiften, und virtuos inszenierten Darbietung der Lautensuite BWV 996 von Johann Sebastian Bach und einer fulminanten Interpretation der großen Sonate op.47 von Alberto Ginastera, einem Schlüsselwerk der Gitarrenliteratur des 20. Jahrhunderts.
In dieser Zeit erstellte Marius Militzer Orchesterstudien für Gitarre von Kompositionen nach 1945 in Zusammenarbeit mit dem Schott Verlag. Militzer begann hierdurch mit dem tiefgreifenden Studium von Orchesterpartituren der Zeitgenössischen Musik und erhielt wertvolle Einblicke in die Kompositionstechniken auch von unbekannten und selten aufgeführten Komponisten der Neuen Musik nach 1945.
Militzer komponierte während des Studiums erstmals Kompositionen mit Noiseelementen; so z.B. das erste Schlüsselwerk, Suite für Sitar und Koto für Indische Sitars, Japanische Kotos und Deutsche Kontakttonabnehmer. Bisher ungehört, tauchten hier, durch ungewohnte Besetzung und mathematisch erstellte Strukturen, Atonalität und Elemente des Noise in der Minimal Musik auf.
Es entstanden ebenfalls viel beachtete pädagogische Klavierminiaturen für den Anfängerunterricht.
Während seines Studiums an der Hochschule für Musik und Tanz Köln unternahm Militzer eine lange und gründlich vorbereitete, selbstinitiierte Studienreise nach Paris, um sich auf die Spurensuche des großen Andres Segovia zu begeben.

Den Zeitpunkt seiner Reise wählte Militzer so, dass er sich im gleichen Lebensalter befand, in dem damals Andres Segovia war, als dieser sein Konzertdebut in der Weltstadt Paris gab; dem damaligen musikalischen Zentrum Europas.
Eine Vielzahl der Werke des gitarristischen Standardrepertoires, welche durch das unermüdliche Wirken Segovias komponiert wurden, entstanden in Paris.
Die alle und jeden verzaubernde Stadt Paris beindruckte Marius Militzer sehr, auch bezüglich ihrer großartigen und einzigartigen Städtischen Gesamtinszenierung, auf die er durch Studien vorbereitet war.
Umso überwältigter war Militzer schon direkt bei seiner Ankunft am Gare du Nord, als er aus dem Bahnhof trat, über die akustische Wahrnehmbarkeit der Stadt, die ihn regelrecht übermannte und über die er zuvor auch in keinerlei Berichten von Musikern, Komponisten oder Reiseführern über die Stadt Paris gelesen hatte und die doch so bemerkenswert von Gewohntem abwich.
Die Klänge schienen mit einer ganz anderen Geschwindigkeit, viel langsamer und somit weicher an das Ohr zu gelangen. Die Geräusche boten sich dauerhaft als vollständig unabhängig von ihrer Quelle und aus sich selbst heraus existierende abstrakte Eignisse an. Marius Militzer tauchte während seines Paris Aufenthaltes sehr tief in diese für ihn, in dieser Intensität, neue Wahrnehmung ein.
Diese Erfahrung war für seine weitere musikalische Arbeit nachhaltig prägend, da sie weiteres Verstehen in hohem Maße nach sich zog.

Darüber hinaus, stets durstig danach seinen Horizont über die reine Musik hinaus zu erweitern, mögliche Verbindungen zu außermusikalischen Disziplinen herzustellen, studierte Marius Militzer mit großem Interesse die neu entstehende Moderne Architektur der Stadt, wie von den Architekten Saubot, Abramovitz, Spreckelsen und anderen, was sich in späteren seiner Kompositionen, wie bei Static Manic, und bei der Interpretation Zeitgenössischer Gitarrenwerke niederschlug, da Militzer hierbei stets auf die proportionale Gestaltung innerhalb der Werke Ausschau hält und diese explizit auf ihre architektonische Struktur hin gestaltet.